Meine Oma - Mirko666

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Teil 1

Hallo liebes Tagebuch...
Oh halt, nein, dass ist doch falsch! Oh Ave mein satanistisches Buch des Schreckens.
Ich bin heute total glücklich, denn ich weiß endlich, was ich von Beruf werden will!!! Wenn ich groß bin, möchte ich ein Grufti sein. Eigentlich heißt es ja Gothic, aber alle Gothics sagen von sich selber sie seien Gruftis. Das klingt viel mehr nach Böse sein! Denn das sind ja alle Gruftis. Das Einzigste Problem, daß ich noch habe, alle Gruftis sind böse Satanisten. Ich weiß mit meinen 13 Jahren leider noch nicht, was Satanisten denn genau sind.
Ich hab zuerst meiner Mama gesagt, daß ich ein Satanist werden will, doch dann hat sie ganz böse mit mir geschimpft. Ich konnte wirklich nicht verstehen wieso! Meine Mama ist soooo blöde!!! Sobald ich volljährig bin, zieh ich direkt hier weg.
Mein Problem, was denn nun ein Satanist ist, war immer noch nicht gelöst. Aber ich hatte da eine tolle Idee ! Ich hab mir das Telefonbuch und das Telefon genommen, als meine Mami nicht aufgepasst hat und habe mich in meinem Zimmer eingesperrt.
Ich blätterte dann unter dem Buchstaben "A" und suchte das Arbeitsamt. Die müssen ja wissen, was ein Satanist ist und wie man einer werden kann. Ich hoffe ich brauch dafür kein Abitur, denn ich bin doch erst in der 7. Klasse der Hauptschule hier. Ich will aber nicht mehr so viel Schule machen und so viel lernen, bis ich ein Satanist sein kann. Schön wäre es, wenn ich nach der 9. Klasse, den Beruf studieren könnte, denn meine Schwester studiert auch, und die hat andauernd frei!
Das Arbeitsamt habe ich nicht gefunden. Aber etwas anderes. Es hieß "Arbeiterwohlfahrt" und ich dachte mir, daß müßte doch etwas ähnliches sein. Also habe ich dort heimlich angerufen. Ich habe extra geflüstert, damit meine Mama bloß nichts mitkriegt davon, denn die hat ja vorher schon so blöde rumgeschimpft. Ich hab der Frau am Telefon dann gesagt, daß ich ein Grufti bin und gerne Satanist werden möchte. Ich war zwar noch kein Grufti, aber daß mußte die ja nicht wissen. (Ich bin ja auch böse!) Die Frau fragte mich, wie sie mir denn jetzt helfen könne. Ist die denn dumm oder was?! Ich habe ihr nochmal gesagt, daß ich gerne Satanist werden will, und was ich dazu tun muß! Sie hat dann gesagt, sie gibt mir mal eine Telefonnummer zu einer Sektenberatung, dort solle ich anrufen, die können mir mit meinem Problem weiterhelfen. Ich bedankte mich bei ihr und sie wünschte mir noch "Gute Besserung" und daß sie hofft, daß ich meine Probleme bald in den Griff kriege. Sehr freundliche Frau, die wollte bestimmt auch mal eine Satanistin werden, war aber wohl zu schlecht in der Schule oder so!
Leider hat meine Mama dann ganz wild an die Türe geklopft und wollte das Telefon zurück haben. Die Nummer habe ich mir aber aufgeschrieben und werde da noch anrufen
Und mein satanistisches Tagebuch, das Beste habe ich mir für den Schluß aufgehoben! Ich Mirko, bin verliebt! Ja! Ich hab in der Schule ein Mädchen kennen gelernt! Die ist auch eine richtige Satanistin, wie auch immer sie das schon so früh geschaft hat. Sie heißt Claudy666, wobei daß 666 ein Zusatz ist, den sie bekommen hat weil sie eine echte satanistische Priesterin ist!!! Die ist so total cool! Und sie hat noch eine Freundin, die Melitta, die ist auch ganz nett, aber verliebt bin ich nur in die Claudy666. Ich denke, daß ist sogar schon Liebe, was ich für sie empfinde.
Ich werde sie morgen in der Pause auf dem Schulhof treffen. Dann werde ich sie mal fragen, wie ich ein richtiger Satanist werden kann. Vielleicht frag ich sie dann auch schon, ob sie mit mir gehen will. Das überleg ich mir noch.
Jetzt muß ich aber erst einmal Zähne putzen und dann ins Bett, es ist schon halb neun und meine Mama schimpft bestimmt gleich wieder rum!

Ich schreibe dir morgen, wie es gelaufen ist!

Teil 2

Ave mein böses satanistisches Tagebuch des Unheils!
Ich bin heute ja total aufgeregt in die Schule gegangen, weil ich da ja die Claudy666 wieder treffen wollte. Ich bin in der großen Pause dann zu dem Baum gegangen, wo wir uns treffen wollten. Ich hatte ganz viel Angst, denn dazu mußte ich das Schulgelände verlassen, und das ist ja nicht erlaubt! Aber ich habe mir ständig eingeredet, wie böse ich ja bin und ein echter Grufti,da ging es dann. Claudy war noch nicht da, aber die Melitta hat schon dort gesessen gehabt. Ich hab mich dann zu ihr gehockt und mit ihr gewartet. Melitta packte auf einmal eine Schachtel "Marlboro Lights" aus und gab mir eine. Ich wußte nicht so recht was ich damit sollte, denn ich rauche doch gar nicht. Die Melitta scheint aber voll durchschaut zu haben, dass ich die Claudy ganz doll Liebe und hat gesagt, ich muß die Zigarette rauchen, wenn ich böse sein will und auch ein Satanist werden will. Melitta hat bestimmt ein satanistisches Ritual gemacht, um zu sehen, ob ich die Claudy Liebe, denn das machen echte Satanisten!
Ich nahm also die Zigarette, steckte sie in meinen Mund und Melitta hat sie mir angezündet. Das funktionierte erstmal nicht, weil ich vergesse habe, daran zu ziehen. Aber menno! Das muß man ja auch erst einmal wissen! Melitta hat mir dann gezeigt wie es geht und ich mußte furchtbar husten nach meinem ersten Zug. Die Melitta gab mir dann den Tip, den Rauch direkt nach dem einatmen wieder rauszublasen und ihn nicht zu verschlucken. Das hat dann prima fuktioniert. Ich kann also jetzt rauchen!
Dann kam Claudy und ich war richtig stolz auf mich, daß sie mich so böse mit der Zigarette sehen konnte. Ich war richtig aufgeregt als sie kam. Ihr Lächeln, Ihre Augen, Ihre Hände, Ihre Zahnspange, hach, ich liebe einfach alles an ihr. Sie hatte ihr Gesicht wieder so böse angemalt gehabt. Das sah auch ganz ganz toll aus.
Wir saßen dann ein paar Minuten zusammen und haben über nichts besonderes geredet. Und dann kam meine Stunde! Denn die Melitta mußte wieder gehen, da sie nicht zu spät zum Unterricht kommen durfte. Die Claudy hat mich gefragt, ob ich noch ein bischen mit ihr hier sitzen bleibe, es wäre ja nicht so schlimm, wenn man mal zu spät kommt. Ich konnte ihr einfach nicht widerstehen. Sie hat mir dann noch eine Marlboro Light gegeben und ich wußte, daß ich sie jetzt Fragen muss! Das Gespräch habe ich mir ganz genau gemerkt, es verlief so:
Ich: "Du Claudy, ich wollte dich mal noch etwas fragen."
Sie: "Ja, was denn?!"
Ich: "Ich möchte jetzt auch ein richtiger Satanist werden, wie mach ich das denn!?"
Sie: "Naja, dass kann man nicht so einfach erklären, aber ich werde dir gerne helfen. Laß mal überlegen. Also am besten kommst du einfach Mal mit uns mit, wenn wir wieder in unsere Stamm-Satanisten-Kneipe gehen. Am Besten lernt man das, wenn man es so richtig böse auslebt wie wir!"
Ich: "Oh ja, daß mach ich sehr gerne, wann geht ihr denn da so immer hin!? Weil ich muß ja um 7 zu Hause sein immer"
Sie: "Dann sagst du einfach, daß du bei mir schläfst, daß macht die Melitta auch immer!"
Ich: "Ja, das würde gehen, ich mag es, so böse zu sein, es ist wirklich schön!"
Sie: "Das finde ich auch! Ach, und eins hab ich noch vergessen! Das erste was du machen mußt, um ein wirklich echter Satanist zu werden, ist, deinem Hamster den Kopf abzubeißen."
Ich: "Das finde ich aber irgendwie eklig, aber du hast mir ja schon einmal von Opferungen für den Satan erzählt, ist das dann auch so etwas?!"
Sie: "Ja genau!"
Ich: "Hmmm, na gut, ich werde es machen, will ja ein wirklich böser und braver Satanist werden"
Naja, dann mußte ich auch wieder in den Unterricht. Hab mich auch nicht wirklich getraut sie zu fragen, ob sie mit mir gehen will. Aber ich glaube, sie mag mich auch, sie hat mich die ganze Zeit so angelächelt.
Also gut, mein satanistisches Tagebuch, daß war es dann mal wieder für heute, ich muß jetzt ins Bett und mir dort noch überlegen, wie ich meinem Hamster den Kopf abbeiße, wo ich doch gar keinen habe.
Aber vielleicht genügt auch mein Meerschweinchen Hugo?!

Teil 3

Ave mein satanistisches Tagebuch!
Heute habe ich in der Schule mit Claudy über Musik geredet! Sie hat mich gefragt, was ich denn so höre. Naja, ich habe ihr dann halt gesagt, daß ich totaler Fan von Britney Spears bin, ich liebe ihre Musik und wie sie tanzen kann! Claudy hatte dann gelacht, ich glaube, sie mag das auch. Auf jeden Fall hat sie mir dann gesagt, daß ich, wenn ich ein echter böser, guter Satanist sein will, andere Musik hören muß. Ich hab sie dann gefragt welche und sie hat mir ein paar Bandnamen genannt, die ich mir aber nicht so gut behalten konnte. Das waren aber auch echt schwere Namen! Irgendwie so Him, Korn, Blink und dann noch irgendwas für die ganz ganz doll bösen Satanisten, Slipknödel oder so.
Die Melitta wollte mir dann ein paar CD's brennen und mitbringen, die hat nämlich einen CD-Brenner! Das finde ich total cool. Dann muss ich dafür nämlich kein Geld ausgeben und ausserdem ist es nicht erlaubt, daß heißt ich mahe nebenbei noch was ganz böses!
Als ich dann von der Schule heim gekommen bin, hab ich erstmal gegessen. Meine Mami hat heute Spaghetti gekocht. Das ist mein Liebglingsessen. Vor allem mit Ketchup. Meistens muss ich aber irgend so eine blöde Soße dazu essen, die ich nicht will. Anschließend habe ich schnell meine Hausaufgaben gemacht, damit die Mami nicht schimpfen kann und wollte mir dann überlegen, wie ich es mache, meinem Hamster den Kopf abzubeißen.
Das größte Problem ist ja erstmal, daß ich gar keinen Hamster habe und wenn ich meiner Mama sag, ich möchte einen Hamster, damit ich ihm den Kopf abbeißen kann, dann schimpft die wieder so böse mit mir. Meine Mami ist bestimmt auch eine Satanistin, so viel wie die immer mit mir schimpft! Ich hab mir dann gedacht, mein Meerschweinchen Hugo müßte ja auch reichen, es ist ja schließlich auf vieeeeel größer. Das wird den Satan dann nur noch mehr freuen, denn was hat er schon von so einem kleinen Hamster-Kopf.
Ich nahm also Hugo aus dem Käfig, streichelte ihn erst ein wenig und kuschelte mit ihm, denn irgendwie tat er mir ja schon Leid. Aber ich habe ihm genau erklärt, daß er dann bei dem Satan sein darf, und dort sind ja ganz viele Hamster und so, da hat er jede Menge Freunde mit denen er spielen kann. Ich denke, er hat es verstanden.
Ich hebte ihn also hoch und steckte seinen Kopf in den Mund. Das war wirklich schwer, weil der Kopf ja so riesig war. Beim ersten Versuch habe ich mich übergeben müßen. Das war weil mir die Haare von ihm in den Hals gekommen sind. Ich habe es aber noch geschafft, mich in meinen Mülleimer zu ergeben.
Dann ist mir eine Idee gekommen, wie das nicht mehr passieren kann. Ich bin schnell in das Zimmer meiner Schwester und hab dort ihren Rasierer genommen. Sie benutzt den irgendwie für ihre Beine, aber da sind doch eh keine Haare, sie ist ja ein Mädchen. Als ich Hugo dann den Kopf rasiert habe, hat er ganz wild gezappelt, doch ich habe es geschafft.
Dann konnte ich auch leichter seinen Kopf in meinen Mund nehmen. Als er dann da drin war, wollte ich dann ganz doll feste zubeißen, aber irgendwie, hab ich es nicht übers Herz gebracht. Der arme Hugo! Naja, ich dachte mir, dem Satan kann es doch egal sein, wir der Kopf da abgemacht wird und hatte auch prompt einen prima einfall!
Ich hab mir Hugo geschnappt und bin mit ihm in den Keller gerannt. Dort hab ich ihn in den Schraubstock gespannt. Dann hab ich Papis Beil genommen (die Axt war mir zu schwer und zu groß) und hab mit aller Kraft ausgeholt. Mein Einfall war einfach genial, denn es hat genau so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte! Ich hab den Kopf dann in meine Brotdose gequetscht, da ich ihn ja der Claudy mitbringen wollte. Den Rest von Hugo habe ich wieder in den Käfig gelegt. Ich hoffe meine Mama bemerkt nicht so schnell, dass da der Kopf vom Hugo fehlt.
Das war also mein Tag heute, mein satanistisches Tagebuch. Du siehst, das Leben als Satanist ist echt toll. Ich bin wirklich gespannt was Claudy dazu sagt. Die hat mich jetzt bestimmt noch viel mehr lieb!
Ich muß jetzt ins Bad die Zähne putzen und die Blutreste von Hugo abwischen. Also, bis bald mein böses Tagebuch!


Teil 4

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch.
Shemhamfrosch, ja, das ist ein neues Wort, daß ich heute von der Claudy gelernt habe. Es bedeutet irgendwie, daß Satanisten Frösche für den Satan essen und dadurch dann ganz ganz böse sind. Daher begrüßen sie sich so.
Heute in der Schule habe ich Claudy den Kopf von meinem Meerschweinchen Hugo gegeben und sie war richtig stolz auf mich. Sie meinte, es wär nicht schlimm, daß es kein Hamster sondern ein Meerschweinchen ist. Ich war total happy deswegen. Ich hab ihr dann den Kopf geschenkt und sie ist direkt richtig rot geworden, ich glaube, sie hat sich wirklich gefreut.
Die Melitta hat mir heute auch ein paar gebrannte Musik-CD's mitgebracht. Die habe ich mir zu Hause mal angehört und oh ja. Da merkt man wirklich, daß das Satanisten sind, und daß sie satanistische, böse Musik machen. Vor allem Him und Linken Park. Die CD von Slipknödel muss irgendwie kaputt sein, denn da kam nur irgend so ein gehämmer und gekratze aus meiner Stereo-Anlage raus. Schade, aber ich werd es der Melitta mal sagen, vielleicht brennt sie die CD mir dann noch einmal. Die ist nämlich so böse, daß sie das einfach brennt.
Dann habe ich heute noch mit der Claudy und der Melitta abgemacht, daß ich meine Mama Frage, ob ich am Wochenende bei der Claudy schlafen darf. Dann gehen wir nämlich in diese Kneipe wo die ganzen Satanisten sind, da freue ich mich schon total drauf. Das wird bestimmt toll. Falls meine Mama es mir denn erlaubt.
Aber daheim bin ich gar nicht erst zum Fragen gekommen. Als ich von der Schule heim kam, hat meine Mama direkt angefangen fürchterlich rumzuschreien. Ich hab kaum verstanden, was sie rumgeschimpft hat. Irgendwann hat sie mich dann gefragt, wo Hugo's Kopf sei und wieso da ein totes Meerschweinchen im Käfig rumliegt. Ich wußte nicht was ich antworten soll und hab angefangen zu weinen, weil sie so viel mit mir rumgeschimpft hat. Ich hab dann irgendwann einfach zurückgeschriehen, daß der Kopf ja vielleicht einfach weggelaufen ist, weil er ihr geschimpfe nicht mehr ausgehalten hat. Darauf hin, hat sie mir ganz wild den Po gehauen und mich auf mein Zimmer geschickt. Ich hörte sie dann noch lange rumbrüllen. Irgendwas mit Tierquälerei und so. Wenn sie gewußt hätte, daß der Kopf für den Satan ist und der mich jetzt ganz doll beschützt, dann hätte sie nicht so rumgeschriehen. Ausserdem kann ich nicht verstehen, wieso sie mir nicht geglaubt hat, daß der Kopf vielleicht wegen ihrem andauernden Schimpfen weggelaufen ist. Ich fand die Erklärung sehr einleuchtend. Mein Kopf wäre bestimmt auch schon längst deswegen weg gelaufen, wenn er nicht angewachsen wäre.
Ich hab dann in meinem Zimmer diese böse Musik von Melitta angemacht und diese über Kopfhörer gehört, damit meine Mami nicht noch merkt, was ich für eine böse Musik höre. Ich hätte nicht gedacht, daß es so schwer sein kann, ein böser Satanist zu sein.
Ich hab dazu ein paar rote Teelichter angezündet. Claudy hat mir erzählt, daß Satanisten immer schwarze Kerzen im Zimmer haben und diese anzünden. Aber ich darf keine Kerzen in meinem Zimmer anmachen, also habe ich einfach Teelichter genommen. Die sind mindestens genauso gut.
Neulich habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen über echte Satanisten. Die haben sich alle in den Arm ein umgedrehtes Kreuz reingeschnitten. Das war bestimmt umgedreht, damit sie leichter den Kopf von Jesus ehrfüchtig küssen können. Auf jeden Fall habe ich mir gedacht, jetzt wo ich eh heute nichts mehr machen darf, kann ich mir ja auch sowas reinschneiden. Das findet die Claudy dann bestimmt sau cool! Die hat sowas nämlich nicht.
Ich hab also schnell meine ganzen Bastelsachen durchwühlt und dort meine Bastel-Schere gefunden. Es war ein wenig Arbeit, sie wieder zu öffnen, da Reste vom
Kleber die Schere zusammen geklebt hatten. Aber irgendwann habe ich sie aufgekriegt. Ich hielt sie also an meine Schulter, drückte ganz fest rein und zog sie schnell nach unten. Sofort begann mein Arm zu bluten und weh getan hat es auch ganz viel. Doch ich wußte, daß ich noch nicht fertig war. Ich setzte also die Schere nochmal seitlich an und zog schnell die schräg Linie. Es blutete noch viel mehr. Ich habe ein paar Papierreste aus meinem Bastelkorb draufgehalten, um das Blut wegzuwischen. Ich stellte fest, daß da wohl ein bischen Kleber von der Schere in die Wunde gekommen sein mußte. Aber das konnte ja auch nicht weiter schlimm sein. Dann würde das ja auch nur wieder schneller verheilen! Mein Arm tat aber furchtbar weh. Ich lag mich ins Bett und dachte nur an Claudy und wie sehr es ihr wohl gefallen wird. Da ging der Schmerz nach 5 Stunden auch ein wenig weg.
Dann war ich grade noch Zähne putzen und schreibe dir hier. Grade eben kam auch die Mami wieder rein und hat rumgeschimpft, wie den ganzen Tag. Ich muss also jetzt ins Bett. Bin aber schon gespannt, was Claudy morgen sagt. Ach, ich liebe sie ja so.
Also, gute Nacht und Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!


Teil 5

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!
Oh man, heute war vielleicht ein Tag. Als ich so in der Schule gesessen hab, hat auf einmal mein Arm, wo ich mir das umgedrehte Kreuz rein geschnitten habe, ganz viel gejuckt. Ich mußte ständig dran Kratzen und so hat es immer wieder zu bluten angefangen. Weh getan hat es auch ganz viel und da mußte ich wieder anfangen zu weinen. Das war voll schlimm! Irgendwann hat es dann meine Geschichtslehrerin, die Frau Omlor, gemerkt. Also daß ich am weinen bin. Sie hat mich dann gefragt was los ist und ich hab ihr gesagt, dass ich mir ein umgedrehtes Kreuz in den Arm geschnitten habe, weil ich ja ein echter Satanist bin und daß es jetzt total juckt und weh tut. Frau Omlor war völlig entsetzt davon. Ich glaube, sie hat Angst vor dem Satan und seinen Kindern, weil sie ja so böse sind.
Auf jeden Fall hat sie mich direkt mit auf das Sekretariat genommen und hat dort meine Mama angerufen. Die kam direkt in die Schule und hat dort vor allen Leuten ganz doll mit mir rum geschrieen und geschimpft. Die blöde Pute! Irgendwann opfere ich die noch für den Satan! Irgendwann als sie dann fertig war, sind wir dann ins Krankenhaus gefahren, weil mein Arm schon ganz blau angelaufen war. Sie hat irgendwas von Blutvergiftung geredet. Das hat mir dann ganz viel Angst gemacht, weil der Satan das Blut ja so liebt und wenn er vergiftetes Blut kriegt, dann stirbt der Satan da ja bestimmt dran und das wollte ich ja nicht!
Der Arzt in der Notaufnahme meinte dann, daß müßte genäht werden. Ich habe zuerst ganz viele Spritzen bekommen und wurde geimpft. Dann hat er mir noch eine Spritze gegeben und mein Arm wurde ganz taub. Als ich meinen Arm nicht mehr merken konnte, hat er angefangen die Schnitte wieder zusammen zu nähen. Das sah voll lustig aus. Wie bei der Schneiderin, die immer meine Hosen kürzer näht. Er hat mir dann noch einen Verband drum gemacht und dann sehr lange mit meiner Mami geredet.
Auf der Heimfahrt hat die Mami gar nicht mehr geschimpft. Sie hat einfach gar nichts mehr gesagt. Ich glaube, der Arzt hat ihr mal gesagt, wer der Satan ist und daß sie nicht mehr mit mir schimpfen soll.
Zu Hause haben wir dann gegessen. Es gab Nudelsalat und Frikadellen. Ich durfte das sogar mit Ketchup essen. Das hat mich wirklich gewundert gehabt. Um 15 Uhr hat es dann plötzlich geklingelt und meine Mama hat mich runter ins Wohnzimmer gerufen. Da kam dann ein Mann herein, der einen Anzug trug. So richtig mit Krawatte und so. Mama ist dann raus gegangen und hat die Türe zu gemacht. Der Mann hat sich dann vorgestellt als Herr Kafka. Er sagte, er ist ein Psychologe und wollte sich ein bißchen mit mir unterhalten. Ich wollte zwar lieber Game Boy spielen, aber meine Mami zu liebe habe ich dann mit ihm gesprochen. Das Gespräch hat ganze zwei Stunden gedauert. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber das wichtigste war ungefähr so:
Herr Kafka: „Wieso hast du dir denn in den Arm geschnitten?“
Ich: „Weil das doch alle richtigen Satanisten machen!“
Herr Kafka: „Wieso willst du ein Satanist sein?“
Ich: „Weil die Satanisten doch alle böse sind und ich find es einfach toll so böse zu sein.“
Herr Kafka: „Wie kommst du denn darauf, dass so etwas toll ist?“
Ich: „Na im Fernsehen, geht es immer um die Bösen! Die Bösen sind immer so toll und jeder will zu ihnen und sucht sie. Die sehen auch immer am tollsten aus und haben ganz viel Geld.“
Herr Kafka: „Ich denke, du solltest in Zukunft zwei mal die Woche zu mir kommen, um dich mit mir zu unterhalten. Noch bist du formbar und man kann dir helfen.“
Ich: „Sie wollen mir helfen? Ein echter, guter, böser Satanist zu werden? Das finde ich aber echt lieb von ihnen! Sie sind bestimmt doch auch ein echter Satanist. Danke danke danke. Da komme ich doch sehr gerne.“
Herr Kafka: „Ähhhhhmmm ja. Also ich rede dann mit deiner Mutter und du kommst dann demnächst wieder zu wieder.“
Ich: „Ok. Shemhamfrosch mein Bruder!“
Als ich das zu ihm sagte, hat er mich dann ganz seltsam angeschaut. Bestimmt weil ich schon weiß, wie sich echte Satanisten begrüßen und verabschieden. Ich war so richtig stolz auf mich und freue mich auch schon auf die Termine mit Herrn Kafka.
Er hat dann noch eine halbe Stunde mit meiner Mami geredet und ihr da ganz bestimmt erklärt, wie toll es doch ist ein böser Satanist zu sein. Meine Mami hat mich dann auf mein Zimmer geschickt, aber sie hat nicht mit mir geschimpft.
Ich hab dann noch die Claudy angerufen und die war ganz stolz auf mich und total begeistert. Sie hat mir noch mal gesagt, dass wir ja am Wochenende in die Satanisten Kneipe gehen wollen. Ich muß da noch meine Mami fragen, ob ich bei ihr schlafen darf, aber das geht bestimmt. Wir haben dann noch eine Stunde über Barbie Puppen, Lego, Duplo, Zahnspangen und Slipknödel gesprochen. Dann gingen uns die Themen aus und wir haben aufgelegt. Hach. Ich liebe sie so! Ich glaube, ich habe auch wirkliche Chancen bei ihr. Am Wochenende werde ich sie fragen, ob sie mit mir gehen will. Vielleicht heiraten wir dann ja schon nächstes Jahr. Das wäre so schön.
Naja. Ich muß jetzt auf jeden Fall noch meine Zähne putzen und dann ab ins Bett. Morgen frage ich meine Mami dann, ob ich am Wochenende bei der Claudy schlafen darf. Denn übermorgen ist ja schon Freitag. Im Moment ist einfach alles so toll in meinem Leben.
Also bis dann. Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch.

Teil 6

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!
Heute hat meine Mami mit Dr. Kafka ausgemacht, wann ich ihn denn immer besuchen darf. Also jeden Dienstag und Donnerstag von 15 bis 16 Uhr darf ich nun zu ihm und er bringt mir dann bei, wie ich ein richtig guter, böser Satanist werde. Ich freue mich ja so!
Das habe ich heute auch gleich mal der Claudy und der Melitta erzählt. Die konnten gar nicht glauben, dass es so was wie ein professionelles Satanisten Training gibt, haben sich aber am Ende dann mit mir gefreut.
Ich war heute total mutig in der Schule. Als wir in der großen Pause uns wieder getroffen haben, also die Claudy, die Melitta und ich, um zu rauchen, da habe ich die Claudy dann einfach mal gefragt, wie sie mich so findet. Sie ist direkt total rot angelaufen und hat mich erst einmal angemeckert, weil dadurch das Weiß ihrer Schminke nicht mehr so gut zu sehen war. Als sie sich dann wieder beruhigt hat, meinte sie, dass sie mich wirklich sehr mag. Sogar noch ein bisschen mehr vielleicht. Ich dachte mir dann, dass jetzt wohl mein Moment gekommen ist und hab ihr dann gesagt, dass ich sie wohl über alles Liebe. Ich habe tierisch Angst bekommen, vor dem, was sie wohl jetzt sagen würde. Claudy wurde auf einmal ganz bleich im Gesicht – obwohl noch bleicher wohl eigentlich gar nicht mehr geht – und hat erstmal zwei Minuten gar nichts gesagt. Ich habe in der Zeit meine Zigarette fertig geraucht und mir eine neue Marlboro Light angemacht, weil ich so nervös war. Das hat sie wohl auch gemerkt und hat sich dann durchgerungen mir etwas zu antworten. Sie hat total verlegen drein geschaut und stammelte auf einmal los: „Ja, ich hab dich eigentlich auch lieber, als nur so ein kleines bisschen. Also eigentlich, bin ich ja auch ganz viel verliebt in dich, sonst würde ich dir ja nicht so viel helfen, ein richtiger Satanist zu werden!“ Darauf hin hat sie meine Hand genommen und mir einen Kuss gegeben. Sogar auf den Mund!!! Wir sind dann Händchenhalten über den Schulhof zurück in unsere Klassen gegangen. Zum Abschied haben wir uns dann noch einen Kuss auf den Mund gegeben. Ich bin also jetzt mit der Claudy zusammen! Anfangs konnte ich das ja gar nicht so richtig glauben. Ich hab die ganzen restlichen drei Schulstunden nur geträumt und an sie gedacht. Hach, es ist ja so schön. Damit hätte ich niemals gerechnet.
Als ich dann nach Hause bin, habe ich das direkt meiner Mama erzählt. Die hat sich wirklich gefreut und irgendwas davon geredet, dass mein Leben dann hoffentlich endlich wieder in normale Bahnen läuft. Was sie damit meinte, weiß ich allerdings nicht so genau.
Ich hab dann die Claudy angerufen und sie war total süß am Telefon. Sie hat erzählt wie schön sie es heute fand und dass es ihr in der Schule anschließend genauso ging wie mir. Es war so traumhaft. Dann hat sie mich gefragt, ob ich eigentlich noch Jungfrau wäre. Ich musste ihr dann gestehen, dass ich gar nicht weiß, was eine Jungfrau ist. Sie hat es mir dann versucht zu erklären. Sie sagte, wenn jemand noch keinen Sex gehabt hätte, wäre er noch Jungfrau. Ich fragte sie dann, von was denn sechs haben?! Ich habe zum Beispiel von meinem Pokemon Sticker Album den Fluffy acht Mal und das ist ja zwei Mal mehr wir sechs. Claudy hat dann gelacht und meinte, sie zeigt es mir. Ich sei ja bestimmt noch Jungfrau, aber das würde sie dann ändern, wenn wir in die Satanisten-Kneipe gehen. Das fand ich supi lieb von ihr! Sie ist ja so was von süß.
Aber gut, dass sie mich daran erinnert hat. Ich muss meine Mami ja noch fragen, ob ich bei der Claudy schlafen darf! Ich bin also runter in die Küche, wo die Mama grad den Abwasch gemacht hat und hab sie einfach gefragt. Ich hab ihr erzählt, dass wir uns abends den Pokemon Film anschauen wollen. Ich, Claudy, die Melitta und noch die Mama von der Claudy, damit sie weiß, dass die auch zu Hause ist. Da meine Mama ja weiß, wie sehr ich Pokemon liebe, hat sie es erlaubt. Sie meinte, dass sie das wirklich gut findet, dass ich jetzt mal eine Freundin habe. Sie hat noch gefragt, ob ich und die Claudy dann im selben Zimmer schlafen würden. Ich habe total schockiert nein gesagt und dass ich dort im Gästezimmer schlafen würde. Das hat die Mami dann noch mehr gefreut und sie hat gesagt, dass ich darf.
Ich war ja so was von happy. Das wird bestimmt total cool, wenn wir in diese Satanisten Kneipe gehen. Ich habe zwar alles erlogen, aber was macht das schon.
Ich bin ja auch schließlich ein richtig echter, böser Satanist!
Also dann bis morgen mein satanistisches Tagebuch!
Shemhamfrosch!

Teil 7

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!
Leider konnte ich dir gestern nicht mehr schreiben, also schreibe ich dir einfach heute, am Samstag. Gestern ist ja soooo viel passiert. Es war einfach toll gewesen. Und ich bin jetzt wirklich kurz davor ein richtig echter, böser, guter Satanist zu werden. Da brauch ich die Hilfe von Dr. Kafka gar nicht mehr!
Wir waren zuerst bei der Claudy zu Hause und da haben wir uns dann ganz viele Küsse auf den Mund gegeben, bis die Melitta kam. Das fand ich dann irgendwie schon schade, denn das hat mir total viel Spaß gemacht. Es ist nur eklig, wenn ich die Sabber von der Claudy in meinen Mund kriege, aber das kommt zum Glück ja nicht zu oft vor.
Wir haben uns dann fertig gemacht, weil wir ja in diese Satanisten-Kneipe gehen wollten. Die Claudy und Melitta haben ganz schwarze Sachen angezogen und meinten, ich müsste auch ganz in schwarz dort hin gehen. Weil ich aber keine schwarzen Klamotten dabei hatte, ist die Claudy auf die Idee gekommen, dass wir was von ihr raus suchen. Sie hat mir dann einen schwarzen Pullover gegeben von Him. Sie meinte, normal würde sie den nicht her geben, weil sie ja den Ville Wallung, oder wie der heißt, von Him so toll findet, aber für mich würde sie eine Ausnahme machen. Sie ist so lieb. Dann war aber das Problem, dass sie keine Hose für mich gefunden hat und die Melitta ist da auf eine komische Idee gekommen. Sie meinte, dass in der Kneipe auch oft Männer rum rennen, die so komische Röcke tragen. Irgendwie Herrenröcke oder so. Die beiden meinten, dann soll ich auch einen Rock anziehen und die Claudy gab mir einen total kurzen und engen Samtrock von sich. Ich hab mich zuerst geweigert darin zu gehen, denn ich bin doch kein Mädchen! Aber die Claudy meinte dann, dass echte Satanisten so was anziehen, um dem Satan zu gefallen, denn der steht total auf Röcke. Also hab ich ihn dann angelassen. Darauf hab ich dann meine zum Glück schwarzen Sandalen angezogen. Dann hat die Claudy mich noch so schön schwarz und weiß im Gesicht angemalt. Da sah ich richtig böse aus!
Um 20 Uhr sind wir dann losgegangen. Ich war noch nie so spät draußen ohne meine Mami, aber das hat mir nichts ausgemacht. Wir mussten zwanzig Minuten zu Fuß laufen, dann haben wir diese Kneipe erreicht. Draußen hörte man schon laut den Krach. Also keinen Krach, sondern die böse satanische Musik. Wir gingen dann da rein und die Leute begrüßten die Melitta und die Claudy gleich mit einem lauten Lachen. Die beiden sagten mir, dass man das so macht unter Satanisten. Die Claudy bestellte gleich mal drei Whiskey.
Ich hab gesagt, dass ich doch gar keinen Alkohol trinke, aber sie meinte, dass muss man als Satanist. Naja, wenn das so ist, trink ich das natürlich. Claudy und Melitta scheinen wirklich sehr beliebt in der Kneipe zu sein. Ständig zeigen Leute auf sie und lachen ganz viel. Und vor allem, alle haben mich so richtig satanisch angelacht, weil ich den Rock an hatte. Sie scheinen ehrfürchtig gemerkt zu haben, was ich für ein böser Satanist bin.
Dann kamen unsere Getränke. Wir haben angestoßen, denn das tun alle Satanisten, und dann in einem Zug das Glas leer getrunken. Mir wurde direkt schwindelig und so schwarz vor Augen. Ich weiß noch, wie ich dann zu einem der Satanisten hin bin und zu ihm sagte, dass die Claudy meine Freundin ist und er sie bloß nicht anmachen soll, sonst würde ich ihn dem Satan opfern. Seine Reaktion weiß ich nicht mehr, denn ab dann kann ich mich an nichts mehr erinnern. Die Claudy hat mir erzählt, der Satanist hätte mich gepackt und aus dem Lokal rausgeworfen. Das erklärt wohl die ganzen blauen Flecke an meinem Körper. Claudy fand das aber total süß von mir und von daher haben sie mich dann zu Claudy heim getragen. Dort habe ich mich dann, wie Claudy mir erzählte, drei mal übergeben.
Am nächsten Tag hatte ich dann ganz viel Kopfweh. Aber die Claudy meinte, dass müsste bei echten Satanisten so sein. Daher war ich auch richtig froh die Kopfschmerzen zu haben. Mittags wurde ich dann von meiner Mami abgeholt. Abends hab ich dann noch mit der Claudy telefoniert und sie hat mir erzählt, dass sie ja auch ihre eigene Satanisten-Band haben und ich da auch mitspielen sollte. Ich hab mich total gefreut und fahre morgen zu der Claudy und dann üben wir! Proben heißt das bei den richtigen Satanisten. Ich bin echt total happy. Das wird super. Und dann wird die Claudy auch machen, dass ich keine Jungfrau mehr bin, hat sie gesagt. Na, da bin ich ja mal gespannt, weil gestern Nacht konnten wir das ja nicht machen, weil ich ja so betrunken war.
Also bis dann mein satanistisches Tagebuch. Shemhamfrosch!


Teil 8

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!
Heute war ich bei der Claudy zu Hause, weil wir ja proben wollten. Mit unserer bösen satanistischen Black Metal Band. Die Mami hat mich nach dem Mittagessen zu ihr gefahren. Die ist wohl wirklich froh, dass ich eine Freundin habe, aber sie scheint nicht zu wissen, dass die Claudy ja auch eine böse Satanistin ist. Umso besser!
Als ich dann bei der Claudy war, haben wir uns erst ganz viel auf den Mund geküsst. Das war so viel, dass es am Ende nur noch nach Sabber geschmeckt hat. Das fand ich dann immer so eklig, dass ich direkt was nach trinken musste. Die Claudy fand das gar nicht toll und hat mich gefragt, ob sie vielleicht stinken tut oder so. Ich habe ihr dann genau erklärt, wieso ich immer etwas trinke nach den Küssen. Die Claudy meinte dann, dass das wohl nur so schmeckt, weil satanische Sabber wohl böser schmecken würde. Naja. In Zukunft werde ich also nichts mehr trinken und ihre Sabber herunter schlucken, denn ich will ja auch ein richtig echter Satanist werden!
Irgendwann kam dann auch die Melitta. Sie meinte zuerst, dass sie heute wohl nicht viel Zeit hat, weil sie schon um 17 Uhr zu Hause sein muss. Claudy meinte dann, dass wäre ja gar nicht so schlimm, weil sie mich ja noch entjungfern wollte heute. Ich bin immer noch total gespannt, wie sie das wohl macht. Vielleicht macht sie ja ein böses, satanistisches Ritual mit mir. Das wäre ja soooo cool! Die Melitta hat eine große Gitarre und so einen kleinen Verstärker mitgebracht, damit man die Gitarre auch hören konnte. Die war sogar noch breiter wie die Melitta selber. Und im Zimmer von der Claudy stand ihre Trommel, die sie sich selbst gebaut hat. Die war wirklich schön. Sie hat da überall Pentagramme drauf gemalt und 666 dran geschrieben. Und irgendwo stand auch noch „Black Satan“, denn das war der Name unserer Band. Die Melitta hatte dann noch ein echtes Mikrofon dabei und eine Blockflöte. Ich habe von zu Hause mein Kinderkeyboard mitgenommen was mir meine Mama mal zu Weihnachten geschenkt hat. Ich habe nie viel damit gespielt, weil ich keine Lust dazu hatte, aber jetzt habe ich dafür umso mehr Lust dazu. Claudy und Melitta haben gesagt, dass ich ja auch singen kann. Die Melitta singt nämlich normal in der Band und nun werde ich halt auch noch singen. Naja, was heißt singen. Ich soll die Texte einfach ganz laut schreien, so wie das diese Slipknöddel immer machen. Sie sagten mir, so was tun richtige böse, satanistische Bands. Also mache ich das natürlich auch!
Wir haben dann insgesamt zwei Stunden geprobt und dabei sogar ein komplettes Lied geschrieben! Ich bin echt total stolz auf uns. Das Lied haben wir auch gleich mit einem Kassetten Rekorder, den wir in die Mitte von Claudy’s Zimmer gestellt haben, aufgenommen. Die Qualität dabei ist zwar nicht so gut, aber das macht ja nichts, denn richtig böse, satanistische Bands machen das genauso. Die Melitta hat erzählt, wenn man das so aufnimmt, dann nennt man das „true“ und das wäre das höchste bei den Satanisten. Das Lied dauert nicht lange, aber das ist nicht schlimm. Wir fangen ja auch erst an. Die Idee zu diesem Lied hatte die Melitta. Sie ist wirklich sehr gut im Lieder schreiben. Es heißt „Shemhamfrosch Bruder“. Die Melitta ist auf die Idee gekommen, als ich ihr die Sache mit Dr. Kafka erzählt habe, also ist das Lied auch ihm gewidmet.
Wir haben uns dann noch ganz oft das Lied angehört und uns überlegt, was wir mit all dem Geld machen, dass wir mit unserer Musik mal verdienen werden, denn wir wollen ja auch schon bald berühmt werden. Das Schwierigste ist aber erstmal, dass wir uns aufschreiben müssen, was wir überhaupt in unseren Liedern spielen! Wir wollen auch bald schon so richtig vor anderen Leuten auftreten. Mal schauen, bald ist Schulfest bei uns und vielleicht dürfen wir da dann sogar schon spielen. Wir wollen unseren Direktor mal fragen. Dann machen wir ganz viel Werbung in der Satanisten-Kneipe und dann mögen die uns noch viel mehr!
Um viertel vor fünf ist die Melitta dann nach Hause gegangen. Die Claudy meinte dann, dass wir ja jetzt mich entjungfern können. Ich war natürlich direkt davon begeistert und wollte, dass wir sofort damit anfangen. Die Claudy lächelte und freute sich.
Doch dann klopfte es an der Tür und die Mama von der Claudy kam rein. Sie sagte, dass meine Mutter unten warten würde. Ich habe sie gedanklich erstmal vor Wut dem Satan geopfert, bin dann aber mit der Claudy nach unten gegangen. Die Mama saß dort und hatte Tränen in den Augen. Ich fragte sie natürlich direkt, was sie denn hat. Langsam hat sie mir dann erzählt, dass mein Großvater Detlef heute gestorben ist. Er hatte einen Schlaganfall oder so etwas. Was ist er auch so doof und schlägt sich selber! Ich musste auch direkt ganz viel weinen.
Die Claudy hat mich dann in den lieb in den Arm genommen und mir ins Ohr geflüstert, dass der Satan ihn jetzt zu sich geholt hat, weil er ihn wohl gebraucht hat und dass wir die Entjungferung ja noch morgen machen können. Das hat mich dann ein wenig aufgemuntert und ich bin mit der Mama nach Hause gefahren. Ich habe noch lange müssen weinen, aber jetzt geht es mir schon ein bisschen besser. Seine Beerdigung ist in drei Tagen und ich habe jetzt schon Angst davor.
Aber naja, ich werde dir morgen wieder schreiben, mein satanistisches Tagebuch. Und vielleicht bin ich dann auch endlich keine Jungfrau mehr.
Shemhamfrosch.

Teil 9

Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!
Es ist ja jetzt schon ein paar Tage her, als ich dir das letzte Mal geschrieben habe. Ich war aber auch jeden Tag beschäftigt. Wir haben jeden Tag mit unserer tollen Band geübt. Also besser gesagt geprobt. So heißt das ja bei den richtig satanistischen Bands. Die Melitta hat da nämlich was ganz tolles organisiert gehabt! Gestern durften wir unser Lied „Shemhamfrosch Bruder“ in der Satanisten-Kneipe spielen!
Da war nämlich so ein Konzert von einer Band und die Claudy und die Melitta kannten den Sänger. Er hieß irgendwie Dani Filz. Die Claudy meinte auch, dass der sie entjungfert hätte. Um mich zu entjungfern hatten wir leider keine Zeit, da wir uns auf die Bandprobe konzentrieren mussten. Aber das haben wir alle verstanden und so abgemacht. Wir haben uns also jeden Tag getroffen und das Lied geübt, bis wir es richtig ohne Probleme spielen konnten. Gestern Abend sind wir dann in diese Kneipe gegangen und haben unsere Instrumente mitgenommen. Ich habe der Mami wieder gesagt, dass ich bei der Claudy schlafen würde.
Wir haben uns wieder die schwärzesten Klamotten angezogen und die böseste Schminke aufgelegt. Ich habe auch direkt wieder den kurzen Rock von der Claudy angezogen. Und diesmal hatte ich auch keine Angst mich zu blamieren. Ich wusste wie ehrfürchtig die Leute in der Kneipe mich deswegen anschauen.
Als wir in der Kneipe ankamen, haben uns direkt alle Leute satanisch-grüßend angelacht. Es war so ein richtig lautes Lachen. Wir sind wirklich total beliebt dort. Dieser Dani Filz kam direkt auf die Claudy zu und meinte wir sollen im nachgehen. Das haben wir dann auch gemacht. Er hat uns einen Raum gezeigt, in dem wir unserer Instrumente hinstellen konnten. Dort gab es dann ganz viel zu trinken und zu essen und er meinte, wir können uns dort ruhig bedienen, dass wäre alles umsonst. Wir konnten es kaum glauben, wie gut es Musiker haben. Sie spielen irgendwo vor ihren Fans und können dann auch noch ganz viel umsonst essen und trinken.
Wir haben zusammen beschlossen, dass wir uns vor unserem großen Auftritt nicht besaufen, das heißt, wir trinken keinen Alkohol vor dem Konzert. Viele Bands machen das zwar, aber wir haben uns gedacht, da es unser erster Auftritt ist, wird es wohl nicht so schlimm sein. Wir müssen ja erst einmal sehen, wie das alles abläuft. Wenn wir dann bald berühmt sind, machen wir es dann auch so.
Der Kerl den Claudy kennt, der war ja auch der Sänger von der Band, die nach uns spielen. Er hat unsere Instrumente angeschaut und musste erstmal ganz viel lachen. Ich dachte mir, dass ist wohl, weil sie so böse und satanisch angemalt sind und er das so toll findet. Aber dann hat er gesagt, dass wir damit nicht spielen können, außer mit der Gitarre von der Melitta. Ich hab nicht verstanden wieso, aber er hat irgendwas mit Klein-Kinder-Instrumenten gesagt. Aber da sie wussten wie gut wir sind, durften wir ihre Instrumente benutzen. Die Claudy durfte an einer richtigen Trommel, die riesig war, spielen und ich an einem total großen Keyboard.
Wir haben also eine halbe Stunde bei den ganzen Leuten von der Band, die spielt gesessen und mit ihnen geredet und sie haben jede Menge zu lachen gehabt. Bis dann so nach etwa einer Stunde einer kam und meinte, wir sollten jetzt auf die Bühne. Wir waren total aufgeregt. Aber todesmutig wie wir waren – denn wir wussten ja auch, dass wir eine verdammt satanistische Band waren – sind wir auf die Bühne gegangen.
Der Freund von der Claudy hat uns dann angekündigt. Er sagte: „Jetzt ist endlich der große Augenblick gekommen, auf den wir alle gewartet haben. Die Lieblingsbesucher unserer Kneipe haben ja eine Band und spielen jetzt ein Lied. Also viel Spass und herzliches Lachen!“ Das sagte er und lachte herzhaft dabei. Wir haben dann total nervös angefangen, aber es lief alles glatt.
Die Leute klatschten und lachten. Einige sind auch vor Lachen von ihren Stühlen gefallen. Das war soooo toll. Dann haben wir uns bedankt und sind von der Bühne gegangen. Wir wollten uns hinten dann an den kostenlosen Getränken vergreifen, doch bevor wir das konnten, kam dann irgend so ein Kerl an und sagte, sie hätten jetzt genug gelacht, und es ist jetzt kein Platz mehr für den Kindergarten hier. Er hat uns alle drei gepackt und einfach vor die Tür gesetzt! So ein Arsch! Wir haben direkt beschlossen, dass wir in mit einem Fluch des Satans belegen werden. Er war ganz bestimmt nur neidisch, weil er nicht so erfolgreich ist wie wir!
Naja, wir sind dann zu der Claudy nach Hause und haben uns schlafen gelegt. Am nächsten Tag kam meine Mama mich dann abholen. Morgen ist die Beerdigung von meinem Opi Detlef. Da muss ich dann bestimmt ganz viel weinen. Aber die Claudy hat mich ganz lieb getröstet, weil wir nächste Woche endlich machen wollen, dass ich keine Jungfrau mehr bin. Es wird auch endlich mal Zeit dafür, ich warte schon ewig darauf.
Ich geh jetzt mal schnell Zähne putzen und dann ins Bett. Also bis dann.
Shemhamfrosch mein satanistisches Tagebuch!

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